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„Wer hätte gedacht, dass uns MedienSchamanen und junge Mönche der künstlichen intelligenz in die heilige Kathedrale der Natur zurück geleiten werden!?“
Biographie
'''Boris Nikolaus Hiesserer''' (* [[16. August]] [[1961]] in [[Hagen]]; ist ein deutscher Musiker, Film-, Medien- und Konzept-[[künstler]], Netzwerk-Koordinator, Autor und Kurator. Er publiziert auch unter den [[Pseudonym]]en ''B-Eden'', ''Eden 123'' und ''Der Medienschamane''.
Der Sohn des Künstlers [[Dieter Hiesserer]] wuchs in der Nähe von Düsseldorf auf und traf bereits in Jugendjahren auf Kunstgrößen wie [[Mario Merz]] und [[Nam June Paik]], sowie [[Gerhard Richter]], dessen Düsseldorfer Hafen-Atelier neben dem seines Vaters [[Dieter Hiesserer]] lag. Nach Zwischenstationen in [[Utrecht]], [[New York City|New York]], [[London]] und [[San Francisco]] lebt er heute in [[Heidelberg]].
== Jugendjahre ==
Einen Großteil seiner Jugend verbrachte Boris in freier Natur und sammelte Versteinerungen in den, aus Korallenriffen der Urmeere bestehenden, Kalksteinfelsen rund ums Mettmanner [[Neandertal]]. Er nahm Teil an der, vom Schauspieler Walter Spiske’s angeleiteten, ‘Theaterwerkstatt für junge Leute’ und posierte als Fotomodell für Kindermoden (1972).
Mitte der 1970er Jahre, im Hochdahler Jugendzentrum Haus Püttbach, lernte Boris den Sozialpädagogen und Punk-Musiker [[Trini Trimpop]], später Drummer des [[KFC (Band)]] und Gründungsmitglied von [[Die Toten Hosen]] kennen. 1977 zog er vom Ruhrgebiet in die Nähe von Heidelberg.
Nach praktischer Berufserfahrung als Dachdecker und Zimmermann, schloss Hiesserer (1982) seine Gesellenprüfung als Maler- und Lackierer ab, obgleich ihn bereits im Berufsfindungsjahr erstmals rheumatische Schübe ereilt hatten. Diese wurden als Symptome einer [[Autoimmunkrankheit]] diagnostiziert, im Zuge derer körpereigene Zellen vom Immunsystem als fremd eingestuft und attackiert werden. Es folgte seine Ausmusterung vom Wehrdienst. Nach der Diagnose von Fachärzten, sich krankheitsbedingt bis zum 30 Lebensjahr nicht mehr ohne Rollstuhl fortbewegen zu können, erlernte Boris Techniken der Auto-Suggestion zur Schmerzlinderung und Meta-Programmierung. Auf der dringlichen Suche nach einem Weg zu erhöhter Selbst- bzw. [[Immuntoleranz]] begann er mit [[Traum]], [[Trance]] und Medien zu experimentieren und sammelte erste Erfahrungen mit heimischen Hexenkräutern und psychotropen Pilzen.
== Die Pyromania Arts Foundation ==
Auf dem Göttinger Live Konzert der englischen Avantgarde-Band Psychick TV (1984) lernte Boris [[Genesis P-Orridge]] persönlich kennen und bekam, bald darauf, als Aktivist des ‘Temple Ov Psychic Youth‘ (TOPY) Netzwerks den Code-Namen ‘Eden 123‘ zugeteilt, den er seither als Künstlername verwendet.
Als international engagiertes Kunstkollektiv und Regenschirmprojekt für Künstler denen die traditionelle Kunstwelt keine Heimat bot, gründete Hiesserer (1985), im niederländischen Utrecht, die ‘Pyromania Arts Foundation‘. Sie diente als Schnittstelle zum non-dogmatischen, globalen TOPY-Informationsnetzwerk. Das Rotterdamer ‘The Pyramid Festival‘ wurde zum Rahmen der ersten multi-medialen Live-Performance seiner Pyromania Arts Foundation.
Frühe Kollage-Artefakte entstanden, als Scherenschnitte und in Form von Klangmalerei, aus selbst erstellten Aufnahmen von Alltagsgeräuschen und experimentellen Loops, Musik- und Sound-Montagen gemischt, die zum Soundtrack von ‘Gates Ov My Soul‘ wurden – dem ersten einer ganzen Reihe von Video-Filmen. Im Rahmen der ‘Thelematic Conference‘ an der [[Universität von Oxford]] (UK), kürte man Boris aka. Eden 123, in Folge der Präsentation seines Performance-Kurzfilm ‘Sigilization 23‘, zum Video-Alchemisten des Jahres 1989.
== Van Gogh-TV’s Piazza virtuale - Documenta IX ==
Die Gründer der Kunst- und Netzwerkgruppe [[Van Gogh TV]] waren überwiegend Mitglieder der Performance- und Musikgruppe [[Minus Delta t]]. Die ursprüngliche Initiative und die konzeptionelle Grundlage kamen aus den Reihen des Hamburger ‘Ponton - European Media Art Lab’. Auf der Basis früherer Arbeiten und Vorgespräche im Laufe des Jahres 1991 wurde vom damaligen Ausstellungsleiter, [[Jan Hoet]], dem ‘Piazza Virtuale-Projekt’ eine Einladung zur Teilnahme an der [[Documenta IX]] ausgesprochen. Über ein Jahr erarbeitete ein Netzwerk von Künstlern und Aktivisten die Realisation von Van Gogh TV, einem über einen Zeitraum von 100 Tagen (vom 13. Juni bis 20. September 1992) europaweit live gesendeten, interaktiven TV Experiments.
Zu Themen wie ‘Medien-Schamanen’, ‘Globales Dorf’, ‘Natur-Religion‘ u.a.. war Boris Hiesserer Host und VJ im Van Gogh TV Sendestudio der Documenta IX Kassel und zudem Moderator verschiedener Piazzettas des ‘Quantenpool Köln‘. Der Grundgedanke lag darin, ein künstlerisches [[interaktives Fernsehen]] zu installieren, das durch Nutzung neuer Video- und Computer-Technologie eine direkte Teilnahme der Zuschauer ermöglichte. Technisch wurde dies realisiert durch die Fernsteuerung von Videokameras, Video- und Tonmischer und synthetischer Bild- und Tonwellen über [[Mehrfrequenzwahlverfahren]] durch die Telefonleitung. Damit konnte jeder Zuschauer, der ein auf Tonwahl umschaltbares Telefon, oder einen separaten Touch-Tone-Piepser (z.B. von einem fernsteuerbaren Anrufbeantworter) besaß, in Echtzeit mit anderen kommunizieren und auf das Endprodukt mit Einfluss nehmen.
== Elektronische Tanzkultur - Neuronale Voodoo-Disko ==
Boris Hiesserer ist Pionier und Mitbegründer der globalen [[Techno]], [[Trance]]- und Cyber-Kultur. Seine Pyromania-Arts Foundation exportierte die europäisch-elektronische Tanz- und Techno-Kultur von Frankfurt und Ost-Berlin, bis nach Südamerika (Eclipse), nach Wales (Port Merion), nach San Francisco (Party for Life), und tief hinein in die Ungarische Pusta (Solipse Open Air).
1988 zog Hiesserer vom holländischen Utrecht in die USA, etablierte dort die ersten Acid-House-Tanzevents im New Yorker Lower East-Sides Club ‘The Pyramid’) und ließ ‘Chumley Twist und ‘Limelight Club‘-Resident DJs ihre Sets auf den wöchentlichen Partys spielen.
Nach seiner Rückkehr von New York nach Heidelberg freundete sich Hiesserer mit dem Club-Betreiber und Party-Promoter Dirk Mantei (DJ d-man) an und beide konzipierten die Tanz-Veranstaltungsreihe ‘Orgasm‘ (1989). ‘Mondo 2000’ nannten sie ihre gemeinsame Chill-Out Area im, von Dirk Mantei (aka DJ d man) betriebenen, Mannheimer [[milk!]] Club. Hier wuchs zu Beginn der 1990er Jahre eine lebensfreudige Tanzszene heran, mit harten Breakbeats, Nebel und Strobelights, Pyromanias Brainbar-Cocktails, hirnaktiven Mind-Machines und [[Safer Use]] Infos als fester Bestandteil der elektronischen Tanzkultur. Als Boris, am 11.01.1992, mit der Präsentation von [[Stanley Kubrick]]s Science-Fiction Film [[2001 - Odyssee im Weltraum]] verdeutlichte, dass der Supercomputer [[HAL 9000]] taggleich programmiert wurde, fuhren milk!-Crew und -Gäste zur ehemaligen Keltensiedlung auf die [[Thingstätte (Heidelberg)]] um dort gemeinsam, mit einem Übergangsritual, die planetare Aktivierungskampagne ‘II:II’ zu verankern. Der Leser-Umfrage-Poll des Szene-Magazins ‘Groove‘ kürte das milk! zum ‘Club des Jahres 1992‘
Als vormals audio-visueller Koordinator verschiedener live Gigs der englischen Avantgarde-Band [[Psychic TV]] wurde Hiesserer, 1990, Mitglied und Sänger des Benelux Tribal-Trance Musik-Kollektivs ‘Psychick Warriors ov Gaia‘ (PWOG), dessen Begründer, Reinhoud van den Broek, ebenfalls Aktivist des ‘Temple Ov Psychick Youth‘war. Vertreten durch das Belgische Label ‘KK-Records wurde PWOG‘s 12'inch ‘Exit 23‘ zum Verkaufsschlager und zur Hymne der sich international etablierenden Elektronischen-Tanzkultur. Es folgten Live Sets der Band auf Wolfram Neugebauers Ectasy-Dance Party ‘Tekknozid', in Ost-Berlin kurz nach dem Mauerfall, auf der ‘Anjoona‘ Warehouse Party, in Köln ‘, der ‘Cosmic Trigger‘-Party, in Frankfurts ‘Music Hall‘ und europäischen Underground-Locations, wie Belgiens ‘Cafe d`anvers‘.
Hiesserer wurde Veranstalter zahlreicher EDM-Partys und viel gebuchter Initiator von Ambient-Areas. Im Rahmen der ‘Cyberdome Night‘-Party, mit Gastredner [[Terence McKenna]] (1991), war Boris Mitorganisator der ‘Public Brain Sessions‘ von [[Station Rose]] und integrierte - erstmals in Deutschland - einen [[Virtuelle Realität]]-Simulator von [[Phillip Morris]] sowie [[Mindmachine]]-Mehrplatzanlagen der Firma ‘Brain-Tech‘ für Gäste des Events. Promoted wurde das, als ‘Intelligent Clubbing‘ bezeichnete, Club-Format mit einem Feature im Südwestfunk Radio zum Thema „Neurodisko und Virtuelle Realität“.
In der San Francisco Bay Area (1993) mixte Hiesserer Videos auf dem ‘Temple of the new cutting edge‘, einem für [[Steve Jobs]] [[NeXT]] Software Inc. organisierten Tanzevent. Er tätigte Filmaufnahmen im Haus des Schamanismusforschers [[Terence McKenna]], war zu Gast bei dem berühmten Forscherpaar Anne und Sasha aka [[Alexander Shulgin]] und besuchte G. P-Orridge im dortigen Exil. Boris trat mit dem ‘Ambient Temple Of Imagination‘ live auf und dokumentierte San Franciscos neuheidnische Techno-Szene auf Film. Auf verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen zum 50. Geburtstag des LSD, sowie der Whole Life Expo –Messe, traf und filmte Hiesserer Bewusstseinsforscher wie [[Claudio Naranjo]], Bruce Eisner, Rick Doblin, Laura & Francis Huxley, [[Humpry Osmond]], Oscar Janinger und John Beresford, sowie einige Pioniere der Cyberpunk-Kultur, darunter den ‘Neuromancer‘-Autor [[William Gibson]], die Band Psychick TV, die Künstler Allison und [[Alex Grey]] und den ‘Mondo 2000‘ Verleger R U Sirius.
Hiesserers ‘Mediashaman VJ-Team’ wurde gebucht um für Alex Patterson (The Orb) im Frankfurter ‘XS‘, für Sven Väth im ‘Warehouse‘, im [[Dorian Gray]] und [[Omen]], für das Berliner ‘Planet‘ und den [[Tresor (Club)]] zur [[Love-Parade]], sowie für die [[Chromapark]] Techno-Kunstausstellung im [[E-Werk (Berlin)]] live zu mixen. Durch seine rhythmischen Videoprojektionen, auf Großbild-Leinwänden und Monitor-Pyramiden, wurden das [[Bootshaus (Köln)]], der erste deutsche Summer-Rave ‘X-Tension‘ und Mannheims milk! Club, sowie die ersten [[Time Warp]] Festivals (1994-1995) zur Voodoo-Disko.
Gemeinsam mit Matthias Roeingh aka. [[Dr. Motte]] (Loveparade Gründer), [[Ralf Regitz]] (E-Werk), [[Jürgen Laarmann]] (Frontpage) und dem damaligen Jugendsenator [[Thomas Krüger]] (SPD) zählte Hiesserer zu den Gästen der TV-Sendung ‘Mittwochs-Talk zum Thema Love Parade’, im Berliner Stadtfernsehen (1994).
Mit [[Derrick May]], [[Ricardo Villalobos]], [[Heiko M/S/O]], Terry Bell und der Band [[Sieg über die Sonne]] zählte Boris zur ‘Eclipse-Party’-Crew und war, zur Sonnenfinsternis (1994), Dekorateur und VJ des ersten Open-Air Raves Süd-Amerikas, auf den ein Auftritt im Staatsfernsehen ‘Television Nacional de Chile‘ (TVN) und zwei Club-Nächte in Santiago des Chiles ‘OZ-Club’, mit Gast DJ [[John Aquaviva]] folgten.
Das Erlebnisspektrum des [[Lovefield-Festival]] und der ‘Oxygen Orgasm’ Open-Airs (1995) erweiterte Eden 123 durch indianische Schwitzhütten-Rituale, er engagierte sich auf der ‘Megatripolis-Party’ (UK), den ersten U-sight [[Fusion Festival]] Events und Open-Air Trance-Festivals wie ‘Quetzalcoatl’, ‘Bionic‘, ‘Antaris’ und [[Voov]].
Im Radio des portugiesischen [[Boom Festival]] (2006) gab Boris ein Interview zum Thema Medienschamanismus und den Parallelen zwischen ‘Drogen und Technologie‘. Zur [[Alex Grey]]s Filmprojekt ‘Cosm‘ präsentierenden Tanz-Veranstaltung ‘Cosmic Journey‘ , lud man ihn (2007) für seinen Vortrag ‘Praktische Magie in der Neuen Alchemie’ nach Frankfurt ein.
Als Musiker wird Boris vom Berliner Klangwirkstoff-Record Label vertreten, auf dessen Party zum 10-jährigen Bestehen (2016) er - mit Trommeln, Tanzen, Trippen, Träumen, eine Vorlesung aus seiner Buchpublikation zur ‘Das Brot der Engel - Heilige Technologien Visionärer Kultur‘ gab.
== Copy-Art-Magazin - Rave New World==
Die Pyromania Arts Foundation fungierte von 1985 bis 1995 als eine Schnittstelle zum globalen ‘Temple Ov Psychick Youth’ Netzwerk, für das Hiesserer verschiedene englische TOPY-Bulletins und Magazine publizierte. Untergrund-Magazine veröffentlichten seine Kollagen auch international. Von 1991 an wurde er zum Chef-Redakteur und Herausgeber des alljährlich im hauseigenen Verlag erscheinenden ‘Rave New World - CopyArt-Magazin für neuronale Alchemie’ (RNW), das sich mit den heidnischen Wurzeln der globalen Tanzkultur und deren Trance-Techniken befasst.
1995 bezog die Pyromania Arts Foundation ihr Heidelberger Altstadt- Büro. Die Netzwerkzentrale für Rave- und Cyber-Kultur, Medienschamanismus und Video-Alchemie ist direkt am Neckarufer - unterhalb vom Heidelberger Schloss und der Akademie der Wissenschaften - gelegen. Dort rief dann das Stuttgarter [[Die Fantastischen Vier]]-Management, um „Bär“ [[Andreas Läsker]] an und man bat Boris, jedem Mitglied der Band fortan ein Rave New World Exemplar zukommen zu lassen und sprach sich für ein generelles Interesse an der Unterstützung seiner Arbeit aus.
Die bislang letzte Rave New World-Sammelausgabe trägt den Titel ‘Vom ‘Tao der Technologie‘ und schlägt einen Bogen vom verlorenen Wissen vergessener Stämme und ihrer Techniken der [[Ekstase]], über die Cut-Up Techniken der Beatniks in den 60er Jahren, bis hin zur Molekular-Vertonung von [[Designerdroge]]n zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Damit enthält das Rave New World eine Ansammlung notwendiger Schlüssel, um die kollektive Trance selbsterzeugter illusionärer Feedbackschlaufen zu ‚hacken‘ und die primären Kompasse des Seins zu entwickeln. Diese befähigten den Menschen, den Natur und Umwelt genannten Datenraum des Bio-Computers zu entschlüsseln und mit höher oktavierten Bewusstseinseinheiten zu kommunizieren. Als Dokumentation und Gebrauchsanweisung einer transformativen Technologie, die Wetware als programmierbare Empfänger- und Sendestation zu nutzen versteht, ist es ein nützliches Handbuch zur Selbstinitiation und Selbsttransformation.“
Bisher erschien das hauseigene Magazin der Pyromania Arts Foundation, als Forum des Cybertribes, in zehn Auflagen, welche in die Bibliothek des [[Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene]] (IGPP) in Freiburg aufgenommen wurden.
== Netzwerke & Internationale Netzwerkprojekte ==
Nebst seiner Muttersprache Deutsch spricht Hiesserer fließend Holländisch und Englisch. Durch seine internationalen Reisen und die Dokumentation und Übersetzung zahlreicher Vorträge seiner Mentoren, befasste er sich, autodidaktisch, verstärkt mit der Bewusstseinsforschung. Durch seine Energie-Arbeit, sowie Briefwechsel und Kollaborationen mit Genesis P-Orridge, [[Albert Hofmann]], [[Terence McKenna]], Sasha Shulgin und [[Timothy Leary]] wurde er sich bewusst, welcher Traditionslinie Pyromania zuzurechnen ist. Seine Beschäftigung mit den archaischen Wissenschaften, wie Magie, [[Alchemie]], [[Mystik]], sowie den Trance- und Ekstase-Techniken des (psychedelischen) [[Schamanismus]] legte viele Parallelen zur planetar-elektronischen Cyber- und Tanzkultur zutage.
Das Cybertribe-Netzwerkprojekt ‘Der Alchemistische Kongress’ - eine hunderte Individuen, internationale Gruppierungen, Schamanen, Musiker und Philosophen präsentierende, 3D-animierte, CD-CDROM-Compilation - realisiert Boris Hiesserer in Zusammenarbeit mit Volker Brunswijk (Shakaree), Jo Linke (DDD), Tobias Beldermann (Red Eye) und Florian Klein (Human Rays). Für den geplanten Sampler mit Higher Intelligence Agency, [[Dr. Motte]], Deep Space Network u.a. steuerte [[Atom Heart]] den Track ‘Vitamin C‘ bei und Sound-Engineer [[Andreas Rieke]] von der Band [[Die Fantastischen Vier]] erstellte, auf Hiesserers Anfrage hin, eine ausgefeilte und noch stets live genutzte Remix-Version des Songs ‘Krieger’.
1999 wurde Hiesserer zum außerordentlichen Mitglied im ‘Europäischen Collegium für Bewusstseinsstudien’ (ECBS) ernannt, zu dessen Tagung er in Frankental (2002), mit dem Vortrag ‘Programmierung und Meta-Programmierung des menschlichen Bio-Computers’ , einen Nachruf auf die, kurz bevor verstorbenen, Bewusstseinsforscher Timothy Leary, Terence McKenna und John C. Lilly vortrug.
Zur Jahrtausend-Wende fungierte Hiesserer als Szene-Kenner und Pressesprecher der Walpurgisnacht-Feier auf der [[Thingstätte (Heidelberg)]]. 2002 war das Veranstalter-lose Happening auf seinem vorläufigen Zenit, als über die Nacht hinweg rund 20.000 Teilhabende das heidnische Maitanz-Brauchtum auf dem Heiligenberg zelebrierten. Boris diente sowohl den Lokal-Nachrichten als Ansprechpartner, wie den Machern des Online-Films ‘Die Fackelkinder’, der das Revival des Mainacht-Brauchtums beleuchtet und dokumentiert.
== Doors Of Perception Ethic Committee ==
2003 gründete Boris Hiesserer das ‘Doors Of Perception Ethic Committee’. Die Projekte und -Events des D.O.P.E.C. eröffnen eine, die traditionell-schamanistische und die westlich-wissenschaftliche Wirklichkeit als ebenbürtig akzeptierende, Sichtweise, die es uns ermöglicht, die nur scheinbar getrennten Welten von Geist und Körper, Wildnis und Zivilisation als zusammengehörige Einheit zu erfahren. Hiesserers DOPEC entwirft und vermittelt zukunftsorientierte Strategien für unser [[Globales Dorf]], um als globale Bürgerschaft die soziale Plastik holistisch zu transzendieren und menschliche Strategien der Ko-Evolution mit dem planetaren Gesamtorganismus zu Wege zu leiten.
Als Kurator der D.O.P.E.C.-Veranstaltungsreihe ‘Future Visions’ lud Hiesserer zu diesem Zweck namhafte Forscher und Pioniere der Wissenschaft für Vorträge ins [[Deutsch-Amerikanisches Institut Heidelberg]], darunter [[Alexander Lauterwasser]] (Kymatiker), [[Rupert Sheldrake]] (Biologe, Morphische Felder) und [[Hans-Peter Dürr]] (Quantenphysiker) - den [[Werner Heisenberg]]-Schüler und Träger des Alternativen Nobelpreises. Darüber hinaus realisiert er Kollaborationen und Projekte mit [[Genesis P-Orridge]], [[Terence McKenna]], Carl Peter Ruck, [[Timothy Leary]], Peter Webster, [[Dr. Motte]], Hans Cousto, [[Thomas D]], [[Move D]] und weniger bekannten, innovativen Künstlern.
== Medienschamanismus – Digitalisierte Stammesweisheit==
Hiesserers Forschungsarbeit beruht darin aufzuzeigen, dass nicht nur Dinge wie Mikroskop und Teleskop, sondern auch die archaischen Ekstase-Techniken des Schamanismus - mitsamt der tradierten Anwendung psychotroper Heil- und Rauschkräuter - philosophische Hilfsmittel und ein immaterielles Kulturerbe der Menschheit verkörpern. Das digitalisierte Stammeswissen des, von ihm ins Leben gerufenen, Medienschamanismus ist verankert im ’Viele-Welten-Modell’ einer lebendigen Kosmologie, die dazu anregt, sich (wieder) als Bestandteil des planetaren Gesamtorganismus zu erfahren.
So heißt es im, von Hiesserer verfassten, Medienschamanismus-Manifesto (1998): „Medienschamanen nutzen archaische und hochtechnologische Methoden, um andere und sich selbst zu berühren und mit den Kräften des Chaos und der Natur zu kommunizieren. Sie sind auf der Visionssuche nach ungetrübter Kommunikation mit dem Geist in der Materie, sei es in der Halbleiter-Intelligenz oder der pflanzlich-organischen Welt des Metaorganismus Erde.“
Als Kernmodell des D.O.P.E.C. fungiert das Ethisch-Ästhetische Paradigma des ‘MedienSchamanismus’ als eine Mischform aus Kunst, Wissenschaft und Philosophie. Durch die Fusion modernster Hochtechnologie mit traditionellem Know-how, wirkt der Medienschamanismus, dem Verlust indigener Heiligkeit und Weisheit entgegen, um Psychohygiene und Stammesverbundenheit im Globalen Dorf zu etablieren.
Für das D.O.P.E.C. realisierte Hiesserer zum 100. Geburtstag des LSD Entdeckers, Dr. Albert Hofmann, das Netzwerkprojekt ‘Medienschamanismus’ als DVD und Internetprojekt (2006) sowie ‘Der Medienschamane’ als Hörbuch-Enzyklopädie der internationalen Bewusstseinsforschung. Ab 2007 war Hiesserer mitverantwortlich für die Post-Produktion von ‘Der Stein der Weisen’, einer Film-DVD welche die internationale Bewusstseinsforscher-Tagung ‘The Spirit of Basel‘ (Gaia Media) und die Welturaufführung der LSD-Molekularvertonung durch Barnim Schultzes ‘Akasha-Projekt’ präsentiert.
== Klangkollagen & Musikproduktionen ==
Boris Hiesserers 1984 in Rotterdam erstellte Klangkollage ‘Living Soil’ erschien 2013 auf dem Konzeptalbum ‘Drones’ der ‘Subbass’ Label Compilation.
Für die von Dirk Mantei (milk! Club) konzipierte Vinyl-Compilation ‘50th Anniversary ov LSD – A Tribute to Albert Hofmann‘ remixten Hiesserer und Mantei einen Live-Jam der Psychick Warriors ov Gaia, gepaart mit spoken Poetry von [[Genesis P-Orridge]]. Unter dem Pseudonym ‘The Gaian Connection‘ erschien der Titel ‘Alchemical Solution‘, als Track zum limitierten Vinyl-Album (1993) auf dem Heidelberger Source Records Label. Das von Hiesserer erstellte Album Cover-Layout fand seinen Weg ins Design-Buch ‘Techno Style‘ (Zürich, 1995).
Als Auskopplung des live-Auftritts von Boris Hiesserer mit dem Komponisten und Künstler Thom Kubli, im Rahmen der [[Loveparade]] auf dem ‘Interference’ Festival, publizierte [[Tresor Records]] (1994) den Track ‘Magic Bufo’ auf der CD ‘Interference - Live At Love Parade '94’. 1996 stellten Kubli und Hiesserer ihr hybrides Elektro-Ambient Album ‘True Frequencies’ fertig und veröffentlichten das “neue Maßstäbe setzende Ambient-Konzeptalbum“. Selbst der 89-jährige Schweizer LSD-Entdecker Dr. Albert Hofmann lobte das Projekt mit den Worten: „Ihre Tonbandmusik ist faszinierend. Es ist ein interessanter Versuch eine Erlebnis-Ebene zu beschreiben, die mit Worten kaum beschrieben werden kann“.
In Zusammenarbeit mit dem Kymatiker (Klangforscher) Alexander Lauterwasser wurden die Tracks der Musik-CD True Frequencies als ‘Sonic Water Sculptures‘ inszeniert und deren Dokumentation auf Film-DVD veröffentlicht, einer weltweit einzigartigen Darstellung von ‘Wasser-Klang-Skulpturen‘, welche Frequenzen und Klänge und somit die Musik an sich sichtbar werden lassen. In den USA erschienen ‘True Frequencies‘-Auskoppelungen auf dem Album ’Gaia 4’ des Ambient Temple Of Imagination und bei Frankreichs Ultimae-Records auf ‘Fahrenheit Project 1’. Der ‘True Frequencies‘-Album-Track ‘Paradize Lounge‘ erschien (2007) auf der ersten ‘Klangwirkstoff‘ Rec. Compilation ‘Active Agent of Sound I‘.
Basierend auf Programm-Mitschnitten vom Van Gogh Live-TV und Anrufbeantworter-Nachrichten befreundeter Künstler und Aktivisten, erschien der Track ‘Digital Be-In‘ auf dem ‘Electuz Vol.1‘ Sampler (2001) des Heidelberger Musikers Mustafa Achill.
Eine spontane Ambient Live-Jam Session von David Moufang und Eden 123 erschien, unter dem Titel ’Acid On!’, als CD auf dem Pyromania-Arts Label ‘Gaian Disciple Tools‘.
Die Audio-CD ‘Medienschamanismus‘ von Hiesserer (b eden) und Moufang (move d), besteht aus einem Remix neu-arrangierter Musikauskoppelungen des gleichnamigen DVD-Hörbuchs. Erarbeitet wurde die Musik-Compilation im ehemaligen Source Records Studio von Moufang und publiziert auf Hiesserers hauseigenem Label ‘Gaian Disciple Tools Records‘ (2006).
Auf ‘Orakel Records‘ erschien (2011) der Track ‘Pyromania Arts - Zeit des Erwachens’. Zur Kollaboration mit dem Produzenten Tom Trommler steuerte Hiesserer ein Stimmsample des verstorbenen Hamburger Musikers Thorn Hoedh (Moksha) bei.
Mit ‘Lektionen in Demut – LSD-Molekularvertonung‘ (2013) Active Agents Of Sound II - veröffentlichte das Berliner Klangwirkstoff-Label, auf einen von Hiesserer realisierten Track, in dem er die Sprach-Poesie des [[Thomas D]], Mitglied von [[Die Fantastischen Vier]], mit den Hirn-aktiven Frequenzen des ‘Brain-Entertainment Laboratory’ mengte. Mit dem Track ‘Revolutionary Aims’ erschien zudem eine Auskopplung von David Moufangs und Eden 123s Ambient-Album ‘Acid On!’ auf der Klangwirkstoff Compilation ‘Active Agent of Sound II’ (2013).
Die DJ's und Produzenten D man, Kin Sun, Roger 23 und Joel veröffentlichen ihre Sounds (2018) auf "75 Years of LSD - Birthing of the Spiritual Child", einer Vinyl-Compilation des Gaian Disciple Tools Labels, der ein gestanzter, von Boris Hiesserer entworfener (inaktiver) Acid Blotter-Kunst Bogen beiliegt, der den Titel "True Sacrament" trägt.
Albert Hofmann und Boris Hiesserer, Hamburg '94
== Gemeinnützige Arbeit ==
Seit seiner Jugend im Jugendzentrum ‘Haus Püttbach‘, wo er die Kunst des DJ‘s und Fotografierens erlernte, engagierte sich Boris in zahlreichen Kultur-Einrichtungen. Zuletzt war er in der Heidelberger Stadtbücherei, im Kulturzentrum Karlstorbahnhof, im Deutsch-Amerikanischen Istitut und in der Kölner Malschule Mannheim tätig.
Bis zum Tod seines Freundes, dem Journalist und Heimatforscher Michael Weber, wurde Hiesserer die Rolle des Sterbebegleiters zuteil. Von 1991 an, bis 1995, realisierten beide gemeinsam die Tanzveranstaltungen ‘Tekknomania‘, die ‘Cyberdome Night‘ samt Radio-Interview, einen Auftritt bei ‘Van Gogh TV‘, ein VJ-Set im Frankfurter ‘Dorian Gray‘ Club und die rohe Blaupause für die planetare Aktivierungskampagne 'Bio-Synch'.
Mit verschiedenen Benefitz-Tanzveranstaltungen wie ‘Free Tibet‘ (1995) ermöglichte Hiesserer die Finanzierung des Schulbaus für das West-Tibetische Schulprojekt ‘Lelung‘, den Aufbau des Reggae-Labels ‘Builders Music‘, im Ghetto der Jamaikanischen Hauptstadt Kingston, sowie die Unterstützung eines Waldkindergartens bei Heidelberg.
Um die, bei werdenden Ärzten allseits bestehende, Angst vorm Versterben eines Patienten und dem Tod an sich zu mindern, arbeitete Hiesserer (2001), unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf Verres, vorübergehend an der Medizinisch-Psychologischen Fakultät der Universität Heidelberg.
Von 2008 bis 2013 unterstütze Hiesserer den Auf- und Ausbau der ‘Kölner Malschule Mannheim’ und den Mal- & Zeichenunterricht, realisierte Ausstellungen und verhalf der (in Köln beheimateten) Privatschule sich als Kunst-Instanz in Mannheim zu etablieren, u.a. durch Teilnahme an Stadt- oder Stadtteil-Festen wie die ‘Lange Nacht der Museen’ (2011), 'Schmelz-Tegel' (2012), die ‘Lange Nacht der Genüsse’ (2013).
Zuletzt realisierte er digitale Online-Informationsportale für diverse Netzwerkprojekte, wie ‘Die Neue Energie Bewegung’ (2001), zum Ritus der Walpurgisnacht auf der Thingstätte und den schamanischen Wurzeln der Magie in der Heimat. Auch die Websites ‘Medienschamanismus’ (2004) und ‘Mutterkorn.net’ (2007) befassen sich mit dem Weltkulturerbe des Schamanentums und dem Ursprung der Naturreligionen.
Mit der Website ‘Biosynch’ entstand das Update des früheren Konzept-Entwurfs für eine (künftige) globale Aktivierungskampagne und Pyromanias YouTube- TV-Kanal ‘Pyromania Arts’ wurde 2014 in der Berliner TAZ (Tageszeitung)vorgestellt.
== Literarische Werke==
Im die Berliner Techno-Art Expo ‘Chromapark‘ präsentierenden und vom [[Die Gestalten Verlag]] publizierten, Techno-House Buch ‘Localizer 1.0’ skizzierte Boris (1995) Konzept und Strategien des ‘Medienschamanismus’.
Geplant als ein ‘Best Of Rave New World’ erschienen (1996) zahlreiche, von Hiesserer verfasste und editierte Texte bzw. Interviews zur Subkultur und psychedelischen Forschung, im Buch ‘Cybertribe Visionen’ - wie Westliche Voodoo-Rituale; The Ambient Temple Ov I-Magi-Nation; Was ist Ambient-Musik, Buddah und die Love Parade u.a. Rave New World-Texte - im Komista Verlag von Wolfgang Sterneck.
Als Beitrag für die Festschrift ‘30 Jahre Rauschkunde‘ publizierte Der Nachtschatten Verlag (2014), einen von Hiesserer verfassten Artikel zum ‘Pyromania Arts TV‘ Online-Informationsportal.
Als Herausgeber, Autor und Kollege von Pionieren der Bewusstseinsforschung editierte Hiesserer, mit ‘Ecce Panis Angelorum - Heilige Technologien Visionärer Kultur’ (2016), den ersten Band der ‘Edition Cyberculture Studies’. (Verlag Andreas Mascha, München) ISBN 978-3-924404-47-5. Mit dem Sachbuch rekonstruiert der Medienschamane, anhand von Fragmenten, eine im psychedelischen Schamanismus wurzelnde Visionäre Kultur. Das reichhaltig bebilderte Werk beschreibt wie die Mensch-Pflanze-Symbiose mit pflanzlichen Geistlehrern und die Interspezies Kommunikation mit höher oktavierten Bewusstseinseinheiten vonstattengeht, um - in Trance, im visionären Traum oder Rausch - im „Buch des Lebens“ zu lesen. „Geeinigt mit dem Pflanzenlehrer das Selbst zu erforschen, ermöglicht uns Menschen die einmalige Chance den Weg des Schamanen anstatt den Weg der Droge zu gehen“, so der Hrsg.
Aufgrund der im Untergrund teils bereits vollzogenen Re-etablierung chemischer, hirnaktiver, entaktogener und entheogener Agenten unterstützt Hiesserers Forschungsarbeit die momentan stattfindende Renaissance des LSD und seiner chemisch artverwandten psychotropen Heilpflanzen, in der akademischen und medizinisch-psychologischen Forschung.
Nach ersten Auftritten in Berlin und beim Münchener 'Future-Talk' bereist er den deutschen Sprachraum und hält Lesungen auf Events, wie seinen Vortrag auf dem 'Science&Fiction' Festival der Stadt Basel, Anfang Mai 2018, zur Kulturgeschichte des Mutterkorns.
Quelle: Wikipedia-Eintrag, Stand 1. Mai 2017