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In der Nacht zum Mai war auf dem Heiligenberg kein Plätzchen mehr frei - Friedliche Feier aber viel Müll
alex. Jahr um Jahr zieht es mehr Jugendliche und junge Erwachsene in der Nacht zum Mai auf den Heiligenberg. Bilanz der diesjährigen spontanen Versammlung: 14 000 Besucher. Laut Polizeibericht verlief die Feier trotz der Besuchermassen relativ ruhig und gewaltlos.
Schon am frühen Nachmittag waren Polizeikräfte vor Ort und leisteten bis zum nächsten Morgen Schicht. 62 Beamte waren auf dem Heiligenberg im Einsatz, mussten aber keinen größeren Straftaten nachgehen. Ein Besucher beschädigte nachts ein Polizeiauto mit einer Glasflasche, wurde von den Beamten aber auf frischer Tat ertappt. Ansonsten verlief die Feier wie schon seit Jahren wieder friedlich und Schlägereien unter den Besuchern blieben aus, berichtete die Polizei.
Dies bedeutet nicht, dass die anwesenden Helfer des DRK arbeitslos gewesen wären. Zwei Notärzte und 32 Freiwillige leisteten rund um die Uhr Thingsstätte-Dienst. In 52 Fällen war in der Nacht Erste Hilfe nötig. Es gab keine größeren Verletzungen; in den meisten Fällen wurden Kreislaufprobleme behandelt, die wohl auf einen übermäßigen Alkoholkonsum zurückzuführen waren.
Die ersten jugendlichen Besucher trafen schon gegen 17 Uhr ein, um sich einen der begehrten Plätze auf der Steintribüne zu sichern. Wie in jedem Jahr wurde der Besucherstrom immer stärker, je näher Mitternacht rückte. Zur Tageswende war das Rund des Amphitheaters so voll, dass sich zeitweise am Eingang Menschenschlangen bildeten.
Auch in diesem Jahr blieb nach der Feier viel Müll liegen. Mit Plakaten hatte der BUND schon im Vorfeld versucht zu sensibilisieren. Zudem wurden 50 Müllbehälter aufgestellt, die allerdings in der Dunkelheit kaum zu sehen waren. Einige, aber nicht die meisten Besucher trugen nachts zwar wieder ihre leeren Flaschen ins Tal, trotzdem sah es wieder so schlimm aus wie seit Jahren, so ein Sprecher des BUND. Zehn Helfer der Organisation haben gestern die Thingsstätte grob vom Müll befreit. Den Rest wird wieder die Stadt übernehmen müssen.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 101 Seite 3, Donnerstag, 2.Mai 2002