Menu
Ein (Selbst-)Interview der Psychick Warriors Ov Gaia
Für den DJ ist nichts befriedigender als eine Musik aufzulegen, die eine aufgeheizte, euphorische Atmosphäre erschafft. Du kennst das Gefühl hinter dem DJ-Pult festzustecken, aber es macht dir nichts aus, weil der Groove dich trotzdem zu einem Teil der Tanzenden hat werden lassen. Ein unsichtbares Netz aus Energie durchdringt den Raum, welches uns allen ermöglicht miteinander die heilige Hochzeit zu erleben. Diese Grenzauflösung ist meine Erfahrung, wann immer ich mit den Psychick Warriors vor Publikum auftrete oder ihre Platten auflege.
Als Tänzer werde ich mehr als nur Tanzender, eher ein Geist-Wesen, ein Anhänger von Dionysos. Ich durchbreche den illusorischen Schein (Maya), der mich umgibt und erfahre fatale, ekstatische Anzeichen von Erleuchtung. Die Musik kreiert eine Stammes-Atmosphäre unglaublichen Ausmaßes. Der Sound umgibt und durchdringt mich. Der Blutdruck steigt und synchronisiert sich mit dem Beat und manchmal bin ich verunsichert, ob es mein eigener oder der Herz-Rhythmus der Musik ist, zu dem ich tanze. Ich beginne die Energien der Tanzenden um mich herum zu spüren und fühle, wie wir in diesem wabernden Energienetz eingewoben eins werden. Ich verliere mich selbst, befreie meinen Körper, werde Bestandteil der Musik, bewege mich in einer anderen Dimension, einer ex-statischen Trance. Was denkst du, klingt wie Neuzeit-Voodoo? Genau, ist es auch!
Eines erinnerungswürdigen Tages, im Januar 1990, entsprang das Tribal-Trance Musiker-Kollektiv 'Psychick Warriors ov Gaia' der holländischen 'Katharos'-Foundation, für die einzelne Mitglieder weiterhin aktiv sind. Die Band wurde gegründet als eine Option, die kreativen Träume seiner Mitglieder durch Wissen, Handfertigkeit und und das Teilen von Mitteln wahr werden zu lassen. Seit Mitte der 80er Jahre besteht eine enge Verbindung zum weltweiten Untergrund Informationsnetzwerk ‘Temple Ov Psychick Youth‘ (TOPY), in dem zwei der Warriors aktiv sind.
Seit seiner Gründung veröffentlichte die Katharos Foundation zwei Cassetten-Compilations, das 'Silencer' Magazin und ein gleichnamiges Videotape. Ab Anfang der Neunziger organisierte man Tribal-Techno-Partys mit live Auftritten des Trance-Kollektivs. Bei live Konzerten der Psychick Warriors Ov Gaia wurde die Bühne meist den Tanzenden überlassen, derweil die Band sich daneben, auf Augenhöhe, einrichtete. Als Techno-Schamanen, moderne Primitive und Klangforscher besteht ihre musikalische Strategie darin, den Klang bis zu seinen Grundfesten zu entblößen und ihn mit rauen, erweckenden Samples zu bereichern; all das mit einem heidnischen Beat belegt. Hier entsteht rituelle Tanzmusik, ein Trigger für - mit der Erfahrung der Erlösung oder Erleuchtung einhergehende - ekstatische Trancezustände.
Im Sommer 1994 - zwei Jahre nach der gemeinsamen ‘New Tribal Dance Party‘-Europatour, zu der Pyromania Arts live Videos mixte - wurde zwischen Video Jockey und Sänger Boris aka. Eden123 und dessen Bandkollegen Reinhoud aka. Eden 151 und Bob im holländischen Tilburg das folgende Gespräch aufgezeichnet.
Eden 123: Wer ist die Zielgruppe der PWOG; welches Publikum soll ihr Sound erreichen?
Fox: Maßgeblich Tänzer/innen! … und all jene, die an Experimenten und den neuen Kombinationen, mit denen wir aufwarten, interessiert sind.
Eden: Und der Name "Psychick Warriors ov Gaia"?!
Fox: Ich denke, dass Tanzmusik ein sehr guter Weg ist, um zu kommunizieren, bzw. eine Idee zu verbreiten, weil sie über die Worte und rationales Denken hinausführt. Wir folgen der Philosophie, die äußere Welt zu respektieren, um uns dadurch auch selbst respektieren zu können. Wir wollen uns wieder mit der Erde verbinden! Ich denke, daß sich die Menschen daran erinnen sollten, daß sie aus Fleisch und Blut gewachsen und somit ein Teil dieser Erde sind! Es fühlt sich magisch an, wenn du deine Sinne benutzt, um die harmonische Verbundenheit mit Gaia wiederherzustellen.
Eden: Seit mehreren Jahren arbeiten wir schon zusammen und mir ist klar, daß die PWOG nicht wie eine gewöhnliche Band strukturiert sind. Wie würdest Du das Projekt umschreiben?
Bob: Nun, es bestehen verschiedene Ansätze für unser aus mehreren Aktivisten bestehendes Projekt. Ein Aspekt ist, daß wir zeitgenössische Kultur erforschen, z.B. Pop Musik, Visual Arts, die Funktion von Marketing Systemen, Sprache, Mode, Trends u.s.w. Wir versuchen diese Techniken in unsere Konzepte einzubringen, um dadurch Strukturen sichtbar werden zu lassen, die uns in ihren Bann ziehen. Wenn du zum Beispiel Tanzmusik machst, dann nutzt du zwar etwas, daß im Moment in Mode ist, aber du bringst auch den Körper zum Bewegen und schaffst etwas sehr funktionelles!
Eden: Erinnert an den Slogan: Art for social change = Kunst für soziale Veränderung.
Bob: Nun, Kunst ist eines meiner Lieblingsthemen. Weißt Du, mit Kunst haben wir überhaupt nichts am Hut! Es ist eine Institution wie alle anderen geworden. Und es ist auch begrenzt auf die passenden Plätze und passenden Leute, die dann entscheiden, ob es Kunst ist oder nicht. Aber mit einem Bild, im passenden Rahmen, am passenden Platz, erreichst du nur einen kleinen Prozentsatz von Leuten. Es bleibt jedoch interessant und kann inspirierend sein. Ich würde doch eher zu "Pop Culture for Social Change" - "Pop Kultur für sozialen Wandel" tendieren.
Es sind die Dinge, die meist unwichtig erscheinen, wie die House Musik, über die sich Leute streiten; es sei keine Kunst - keine Musik. Ja, natürlich ist es keine Musik - es ist von Nutzen. Für die einen ist es Magie, für andere Flucht und für mich ist es beides. Die Flucht vor der Kultur, vor der Kunst ... hin zur De-konstruktion des limitierten Daseins. Der Rhythmus ist ... er ist so unbeschreiblich ... das ist die Funktion von Ritualmusik; das Ego zu transzendieren und Kontakt zum höheren Selbst zu ermöglichen; so machtvoll und so einfach zu produzieren. Die dafür nötigen Technologien überschwemmen den westlichen Markt und sind uns allen verfügbar. Und alle Dancefloors sind gefüllt. Es gibt kein Bild auf der Welt, daß all den vielen Menschen soviel vermitteln könnte, wie der Rhythmus.
Eden: Die Titelgebung, die Platten-Layouts und die Samples der Band, wie "Tune in to Gaia" oder 'Return to the Source", reflektieren Aussagen und Symbole alter Kulturen und alten Wissens. An welche Systeme gnostischer Weisheit knüpfen diese Arbeiten an? Woher bezieht ihr Eure Inspiration?
Bob: Wenn Du Dir unsere Arbeiten anschaust ist es nur die "Ov Biospheres and Sacred Grooves" CD die Dir mehr vermittelt. All die EPs sind Dance-Singles, DJ-Werkzeug. Ich selbst interessiere mich seit einiger Zeit verstärkt für die Haitianische Kultur. Der Tanz des Voodoo Rituals leert die besessene Person und wenn die Person geleert, sprich gereinigt ist, steht sie einem Spirit zur Verfügung. Und wir wissen, daß das auf der Tanzfläche, der rituellen Tanzfläche passiert. Das allerbeste, freieste Gefühl, das du auf einer guten Party erleben kannst, ist, daß du ohne Gedanken bist, daß du dich geleert hast. Von diesem Punkt aus ist Weisheit so einfach erreichbar. Wahres Wissen liegt so nahe, und doch fällt es uns nicht leicht es festzuhalten.
Fox: Und weil das so naheliegend, so unglaublich einfach ist, wehrt sich unser Programm dagegen, loszulassen.
Bob: Die Wahrheit findet sich in der Dunkelheit, in der Stille, der Leere ... Involution ist einer der Schlüssel ... es gibt noch viel zu lernen!
Eden: Das bringt mich auf den Titel der letzten 12' Inch 'Obsidian', worüber ich in zwei Büchern zum Thema Ethnobotanik & Schamanismus las, u.a. in Terence McKennas Buch "Wahre Halluzinationen". Dort schreibt er von einer Obsidian-farbigen Flüssigkeit, die aus seiner Sex-Partnerin 'herausströmt' und auch, daß die rituelle Einnahme des 'Yage' oder 'Caapi' (Banisterta caapi) bei den südamerikanischen Eingeborenen womöglich den größten psychedelischen Kult der Welt darstellt. Von Panama bis Bolivien, von der pazifischen Küste bis tief nach Brazilien hinein, besitzen sogenannte Curanderos, Pflanzenheiler, nach der rituellen Einnahme des Ayahuasca- Tranks die Fähigkeit, in Obsidian farbig erscheinenden Körperflüssigkeiten, wie Tränen, Blut, Urin und Spucke 'hellsehen' zu können und astral in ihr Erbrochenes einzutauchen und parallele Universen zu bereisen. Sie tun dies, um Verlorenes wiederzufinden, Seelen zu geleiten oder aber auch Weissagungen zu tätigen. Demnach fungieren die halluzinogenen Urwald-Lianen, wie die polierten Obsidian-Steine, wmgl. als eine Art Wurmloch im Raum-Zeit Kontinuum.
Bob: Ja, der Titel war bewusst gewählt. Auch wenn ich nicht alles über die Obsidian-Sache weiß. Auch von den Inkas oder Mayas wurden Spiegel benutzt und ich war ziemlich inspiriert durch die Idee dieses schwarzen Spiegels. Sich selbst zu betrachten und die im Selbst verborgenen, dunkelsten Kräfte und die Idee, in der Leere, im tiefen Schwarz, Identität aufzulösen und durch Unendlichkeit zu reisen. Das sind Dimensionen, die uns überwältigen! Ein immenses Universum - oder viele ... ist mir gleich! Es mag gefährlich sein, falls du nicht relaxt; falls du dich nicht leerst, wenn du deine alltäglichen Probleme mitnimmst in diese Leere. Wenn du es schaffst, dass alles zurückzulassen, dann kannst du den `Hyperraum' und 'Eden' finden, oder so ähnlich. Die wahre Kunst ist es, zu erkennen, daß Musik an sich keine Information in sich trägt.
Eden: Also betrachtest Du Musik vielmehr als einen Auslöser, als Trigger?
Bob: Ja, Musik triggert altes Wissen um vorzeitliche Information freizulegen, die du in dir selbst trägst. Jeder hat schon das Wissen und die Information, die er/sie benötigt in sich! So stelle ich es mir vor. "Listen to thee 'Frequency ov Truth'. Brecht aus, aus dem Bann der Illusion und des unsinnigen Spektakels.
Fox: Nun, die Leute redeten viel und benutzen alle möglichen Symbole, um auszudrücken: "das bin ich", oder "ich weiß dies" und "lass mich Dir das sagen". Dabei wendeten alle irgendeine Form von Magie an: Sexappeal, Macht, Geld, Kontrolle, Drogen. u.s.w.. Aber im Endeffekt sah ich keine Veränderung! Es geschah eigentlich nichts, nur viele Worte und viel Information. Ich konnte in meinem Umfeld keinen Fortschritt feststellen, zumindest nichts Greifbares. Also habe ich versucht, über die Sprache hinauszukommen um klarzulegen, was Sprache den Leuten antut; wie sie unsere Denk- und Hirnstruktur formt, unsere Wahrnehmung von Realität und unsere Weltansicht. Das gilt nicht nur für Worte, sondern für Symbolsysteme (Anm.: Firmen Logos) überall auf der Welt: im Film, in Musik und so weiter. Ich wollte dabei herausfinden, was es ist, daß uns so besessen macht, daß wir behaupten können, wir wären das Eine oder Andere, während wir doch alle nur kleine Mensch-Wesen sind, die vielleicht ihr bestes versuchen, aber immer noch zu kämpfen haben mit diesen inneren Kräften, wie Neid, Eifersucht, Gier, Angst, Schuld usw.
Eden: William S. Burroughs verstand Sprache als einen Virus, der mit uns Menschen eine noch unerforschte Symbiose eingegangen ist.
Bob: Ja. Und wir befreien uns nicht nur dadurch, daß wir über den Frieden philosophieren, sondern durch den Versuch, von den Dingen zu lernen, zu versuchen, Sinn aus dem zu machen, was man liest, hört und sieht - nicht nur in Worten, sondern in Energien und das ist unsere Vorgehensweise. Es ist ein bißchen Philosophie, ein wenig Magie, Science und Technologie, ein wenig experimentieren mit Drogen und Sex - ein bisschen von alledem, gut vermengt entsteht eine alchemistische Mixtur, etwas wie ....
Eden: … wie eine übersinnliche Jugend, … die Psychick Warriors ov Gaia ?
Bob: Ja, genau etwas in der Art! So, lass mich eben den gerollten Joint anzünden … (pausiert). Die wirklichen Strukturen, welche es zu brechen gilt, sind in unserem Gehirn zu finden. Diese festgefahrenen Denk-und Betrachtungsweisen der Dinosaurier sind viel stärker und älter, und wenn du etwas verändern und dich dafür stark machen willst, dann glaube ich, sollten wir lernen aufzustehen, um hinter den Vorhang zu schauen, denn nur darüber reden ändert natürlich nichts. Menschen haben, bis zum Beginn dieses Jahrhunderts, Musik niemals aufgenommen: All diese unzähligen Abertausende von Jahren haben Menschen Musik- gemacht, nicht des Verkaufs wegen und die Leute waren frei vom Zwang, ihre Musik, Kunst oder ihr Handwerk in irgendeiner Form anzupassen an den Geschmack .... aber wir haben uns heutzutage alle zu sehr angepasst.
Fox: Wenn du hinter dem Mischpult stehst, versuchst du den Sound gut möglichst abzumischen. Oder du machst Videos und achtest darauf, daß der Bildausschnitt stimmt und wenn es zu dunkel ist, kannst du nicht filmen. Das Dunkel läßt sich nicht filmen! So auch beim Soundmischpult. Drehst du die Knöpfe zu weit, entsteht Rauschen. Das sind die Grenzbereiche von Informationsträgern, wie Audio-, Video-Tapes, Platten. Eine CD kann nicht mehr als 80 Minuten Musik speichern. Wenn du eine längere Idee hast, dann kannst du sie nicht auf CD pressen, und so haben die Leute sich an kurze Songs & Strukturen gewöhnt und nennen das Musik oder Kunst ...
.
Eden: ... dabei ibietet sie auch eine Möglichkeit, die selbst-geformte Realität zu erkennen.
Fox: Ja, die Illusion von 'Realität' hat so viele Limitierungen, daß sie dich dazu drängt zu vergessen, was außerhalb dieser Grenzen liegt. Selbst Du akzeptierst die CD als Informationsträger und nimmst es als selbstverständlich hin, daß es Musik sei, aber es ist eine CD, weil dafür ein Markt besteht. Vor einiger Zeit ist mein TV kaputt gegangen und plötzlich erkannte ich, daß es nichts weiter ist, als ein schweres Stück Metall, Plastik und Glas! Als das hypnotisierende Image, der Rhythmus und Inhalt verschwunden waren, realisierte ich, daß all die Wahrheiten, die durch die Bildschirmröhre kamen eine Farce waren; nur eine Illusion, ein Ersatz von Realität. Und plötzlich war es wieder einfach eine Maschine.
Eden: Malfunction! Ruhepause, explodieren, implodieren, der Break-Part im Song?!
Bob: Genau, auch die Breaks haben ihre spezielle Funktion. Ein plötzlicher Break kann auf zweierlei Art und Weise genutzt werden. Wenn die aufgeheizte Crowd zu besessen wird, und die Gefahr des Verausgabens besteht, kann ein gut platzierter Break dich relaxen und wieder 'erden'. Aber es gibt eine andere Art von Break, bei dem die Erwartungshaltung, die Spannung und das Adrenalin-Level angefacht und die Crowd aufgehyped (angeheizt) wird.
Eden: Ich wurde auf die "Psychick Rhythms" angesprochen und gefragt, warum diese letzte Doppel 12' Inch sich nur um zwei Themen rankt und so minimalistisch sei. Ist der Grund dafür eine musikalischen Strategie?
Fox: Nun, die Stücke sind so basic, weil wir entschieden hatten, etwas gegen die Strömung zu schicken, in einer Art Anti-Style! Jeder hält nach 'Intelligent Techno' Ausschau. Es ist ein Style geworden, es ist kein Erforschen oder Erfinden mehr, nur noch imitieren. Also haben wir diese elementaren Stücke gemacht, die für den DJ designed sind, um verschiedene Lagen Sound übereinander zu mixen und du kannst sehr interessante Sachen damit machen.
Bob: Ja, es ist doch klar, dass der interessante Aspekt von House Musik in der Möglichkeit liegt, Loops zu kreieren und Stücke endlos zu mischen; nur so funktioniert es! Oder kannst Du Dir noch vorstellen, alle 5 Minuten erneut mit dem Tanzen zu beginnen, wenn der DJ die Platte wechselt? All diese strukturelle Musik, all die Lieder versuchen dich zum Denken anzuregen und dich dadurch wieder zu behexen; das genaue Gegenteil passiert beim Rhythmus, der immer und immer weiter geht. Du hörst auf zu denken! Und das ist der Moment, der Zustand, in dem Begriffe wie Freiheit oder Frieden zutreffend erscheinen, mit Worten ohnehin kaum zu beschreiben.
Fox: Die Doppel Vinyl "Psychick Rhythms" kannst du von 'eckig' bis hin zu 'trancend' mixen. Ich spiele meist die zwei langen Versionen für 7-8 Minuten zusammen, und es ist total tief und endlos weit, mit vielen Stimmen und kleinen Stücken Rhythmus überall! Ich ende dann gewöhnlich mit einem der drei-viertel Takt 'Break Versions' und mixe das mit einem der 'Anti Group' Test-downs, ... für ein schön krachiges Ende des Sets, das die Leute aufwecken soll.
Eden: Kannst Du schon etwas zum Clock DVA-Song sagen, der gecovert werden soll?
Fox: Wir covern ihn nicht, sondern machen einen Re-mix davon. Im Moment weiß ich grad nichts genaueres über den Stand der Dinge. Clock DVA hatten uns darum gefragt. Nach unserem Gespräch mit ihnen schien alles o.k., wir wissen derzeit noch nicht, welcher Song es sein wird.
Eden: Vom 16. bis 19. April 1993 war der 50. Jahrestag der Entdeckung des Stoffes, der als LSD bekannt wurde. Das Heidelberger Plattenlabel Source Records hat die Platte mit dem Titel "50 th Anniversary Ov LSD" als Widmung an Dr. Albert Hofmann veröffentlicht. Was hat es mit dem Gerücht auf sich, die Warriors hätten bei dem Song "Alchemical Solution“
rnitgemischt?
Fox: Natürlich haben wir die Platte auch erhalten, der Mix ist eine Art magischer Empfängnis!
Bob: Ja, (lacht) so ein verrückter Templer aus dem Neckartal (Anm.: gemeinsam mit DJ D Man, aka. Dirk Mantei) hat das alles in seinem Geheim-Labor fusioniert und es ist ziemlich interessant geworden. Als ich den Song zum ersten Mal hörte, erinnerte ich mich an die Jam-Session, die wir zusammen erlebt haben, nicht jedoch an jene Passage. Wir haben etliche Sessions gemacht - aber diese war pure alchemistische Magie!
Eden: Spring Equinox traf ich Herrn Dr. Albert Hofmann in Hamburg und wurde gebeten, seinen persönlichen Dank an alle arn Projekt beteiligten Künstler weiterzuleiten. Er sagte: "Es ist erstaunlich und erfreulich, zu sehen, wie viele junge Menschen sich für meine Experimente interessieren."
Bob: Danke vielmals, Albert; und auch Dir Bruder Eden und laßt uns alle daran denken: die Art und Weise wie Bücher, TV, Massen-Medien und andere Informationsquellen strukturiert sind und wie sie uns in unserem Weltbild und unserer Sichtweise programmieren, ist hochinteressant und ein gewichtiger Teil unserer Philosophie.
Quelldaten:
Zu den Psychick Warriors Ov Gaia, die 2016 ihren finalen Gig performten, zählten u.a. Bobby Reiner, Boris Hiesserer, Joris Hilckmann, Reinier Brekelmans, Reinoud van den Broek, Robbert Heynen und Tim Freeman. Dieses PWOG (Selbst-)Interview basiert auf einem von Boris Hiesserer aufgezeichneten Gespräch. Publiziert wurde es im Rave New World # 4, Verlag: Pyromania Art Labs - Heidelberg 1994, sowie in editierter Kurz-Version im Buch „Cybertribe Visionen, Hrsg. W. Sterneck. 1996.
Link:
https://sumus.bandcamp.com/track/pwog-in-absence (2016)