Geschichte der Maiafest- & Maifeuer-Tradition

Auf dem europäischen Kontinent kennen wir keine Religion ohne maifestliche Überlieferungen. Den Grundstoff dazu lieferten, gewiss für die südliche Hälfte Europas bis in den deutschsprachigen und slawischen Raum, die Griechen. Sie ehrten rund um den ersten Mai „Mutter Natur“, Maia, wörtlich übersetzt „Die Hebamme“, eine der wichtigsten Vermittlerinnen und Personifizierungen der Grossen Göttin. In der klassischen (griechischen) Mythologie heißt eine der sieben Töchter des Titanen Atlas Maia. Ihre Erscheinung am Nachthimmel markierte das Ende des Winters und den Beginn des Sommers. Um Maias wärmende Segenskraft zu stärken und ihre Fruchtbarkeit zum Wohle aller neu zu beleben, feierten die Menschen „Die Hochzeit“, ein ausschweifendes Liebesfest ohne Grenzen.

Britannien wurde zu einer Zeit von Nudd oder Llud regiert, als eine seltsame Plage das Land heimsuchte, der Maiabend-Schrei. Es hieß, dass zwei unterirdische drachen diesen Schrei von sich gaben, wenn sie ihren alljährlichen kampf ausfochten.

Der Maibeginn wurde vielerorts kontinuierlich gehuldigt, wie z.B. auf der Isle of Man, einer Insel inmitten der irischen See. Hier existieren spezielle Anhöhen, in der Inselsprache „Hügel der Morgenröte“ genannt, auf denen einst Maifeuer entzündet wurden. In England wurde die Wiederbelebung der Maifeuertradition, bislang mit wenig Transparenz, von einzelnen Gruppen aufrechterhalten. Im Kontrast zu den meist recht umstrittenen „Hütern“ urzeitlicher Überlieferungen, wird das Beltane Maifest heutzutage maßgeblich von einer schamanisch orientierten Jugendkultur, von modernen Hexen bzw. der Frauenbewegung und Naturschützern lebendig erhalten.

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