Die Hüter der Traumzeit - und Ihre ISDN-Leitungen zum Mutterplaneten

“Die Traumzeit oder Dreamtime ist ein relativ neues Wort unserer Allgemeinsprache, das wir den Ureinwohnern von Australien zu verdanken haben. Es steht für die mythische Einheit (der Urzeit) mit dem schöpferischen Wirken aller göttlichen Wesen, dem die Menschen, die Tiere, Pflanzen, Steine und alles sonst Seiende die Existenz verdanken, aber auch die irdischen Manifestationen der göttlichen Wesen und die Vergegenwärtigung ihrer Schöpferkraft im Kult.“
Mircea Eliade, Schamanismus - archaische Techniken der Ekstase

Lange Zeit bevor der Mensch anfing sich seiner als physisches Lebewesen bewusst zu werden, befand sich unser Geist in diesem transuniversellen ähnlichen „Traumzeit“-Zustand (vergleichbar mit dem Winterschlaf der Murmeltiere und Bären). Das Erlernen der Tiersprache und die Verwandlung in tierische Gestalt, sei es Stier, Hirsch, Pferd, Wildschwein, Katze, Vogel oder Fisch, war auch noch in keltischen Erzählungen ein Grundzug. Solche Bemühungen, verborgene Kräfte zu erschließen und die Grenzen des Bewusstseins durch streng befolgte Rituale und Zaubertränken aus magischen Pflanzenelixieren/ zu erweitern, galten lange als besondere Begabung bestimmter Individuen (in allen nomadischen Gesellschaften die Schamanen). Sie treten in ein umfassendes Traumstadium ein, in dem Vergangenheit und Gegenwart, psychische und physische Realitäten verschmelzen, um so zu einer Schnittstelle, einer Brücke zwischen göttlichen und tierischen Aspekten des Menschen zu werden.

Dieser Status Quo ist permanent vorhanden, aber nicht durch Ratio und Intellekt zu begreifen, weil keine der uns bekannten Dimensionen im Raum-Zeit Kontinuum auf ihn anwendbar sind. In ihm sind alle uns bekannten Zustände frei konfigurierbar, im Gegensatz zu den Gesetzten des uns bekannten Universums. Wie Phantasie und Realität, existieren diese zwei Ebenen aber nicht getrennt, sondern trotz starker Gegensätzlichkeiten, in starker Abhängigkeit voneinander. Während sich der Raum durch Zeit als ein definierbarer Ort aufweist, ist der sogenannte Hyperraum das genaue Gegenteil; ein nicht zu definierender Nicht-Ort. Und dennoch ist er die Ursache dafür, dass Zeit zu einer dynamischen Erfahrung wird und er ist mitnichten die Basis von Einsteins Relativitätstheorie.

Fast jeder Mensch kennt wohl die Erfahrung, dass er beim Aufwachen nicht sagen kann, wie viel Zeit während des Schlafens vergangen ist. Beim Träumen, bei Rausch-Erfahrungen und auch durch diverse Meditationspraktiken und ebenfalls bei Nahtoderlebnissen, findet eine teilweise Vermischung der beiden (nur scheinbar getrennten) Ebenen statt. Die Ureinwohner Amerikas, ebenso wie die der australischen Aboriginees und die Yanumani im Amazonasbecken haben uns - wie zahllose andere, teils bereits ausgestorbene indigene Kulturen - über ihre orale Tradition und ihr kultisches Erbe (Mythen und Rituale) einen Wissensschatz hinterlassen. Einen möglichen Zugang zu einem paradiesischen Glauben und Weltbild, das innen und außen, Fantasie und Realität, Traum und Wachsamkeit nicht als getrennt sah.

Traditionell gesprochen bewegt sich Zeit von der Vergangenheit in die Zukunft. Nach Auffassung der australischen Ureinwohner läuft Zeit aber auch von der Zukunft in die Vergangenheit. Dies suggeriert eine alternative Zeitlinie oder parallele Zeitebene, was unserer heutigen westlichen, Zeitauffassung entgegensteht und wiederspricht. In der Traumzeit sind wir im gegenwärtigen Moment nur Randerscheinungen des Zentrums dessen, was wir in Zukunft sein werden - jenes Teils von uns der sich längst schon verwirklicht hat und unser Restselbst auf sein unausweichliches Schicksal zu geleitet. Wir sind schon geschehen ... vollkommen.

Die sich in der Traumzeit manifestierenden Kräfte und Energien sind von „Raum und Zeit“ befreit, allgegenwärtig und ewig und bilden so Analogien zu Aspekten einer Gottheit, der die Menschen diese realen Kräfte zusprachen. Die Vergessenen der Magie (Hunger, Schlafentzug, Erschöpfung, Intoxikation, Meditation) sind - wie ein Grossteil der überlieferten Trance- und Ekstase-Techniken des Schamanismus - reale Kräfte, die dem Menschen als Helfer dienlich sein können. Sie helfen das Bewusstsein zu trainieren, so dass unser Geist zu einer vertieften Reflektion der erlebten Einheitserfahrung in der Lage ist. Auf diese Weise finden noch heute indigene Stammesführer und deren Schamanen heraus, wer die Fähigkeit besitzt einst ihre Rolle zu übernehmen.

Australiens Aborigenees beziehen sich auf diese Art höherer Realität als die Traumzeit und sie haben bestimmte traditionelle Rituale als Antwort auf seine Effekte entwickelt. Ein Weg herauszufinden, ob man sich auf seinem mythischen Weg befindet, ist die auffällige Häufung von Synchronizitäten ... womit die Erde ihren Sinn für Humor zum Ausdruck bringt. Wenn wir uns einstimmen oder synchronisieren rufen wir einen allmächtigen Untertanne im Kosmos hervor: Zen. Wir sind im Tao. Auf diesen höheren Ebenen der Funktion oder Gnade wird Synchronizität zur Norm. Denn die Synchronitität ist es, die gezielte landübergreifende Telepathie und astrales Reisen gewährt und garantiert.

Impressum