Der Berg - Anziehungspunkt für religiöse Aktivitäten

Der Berg ist ragendes Monument, Zeichen elementarer Schönheit und von Alters her über das alltägliche erhobene Sitz der Götter, Mittler zwischen Himmel und Erde, Grenzbarriere und Herausforderung, diese zu überwinden. Scheinbar inbegriff des Ewigen, Unerschütterlichen, ist er der Ort des ganz anderen und als solches Auslöser von Sehnsucht und Forscherdrang, aber auch SChrecken und Furcht, bergende Zuflucht und lebensbedrohende Gefährdung.

Zitate aus Der Berg, Ausstellung des Heidelberger Kunstvereins 2002/2003

Ebenso wie offene Quellen und fliessendes Wasser, waren exponierte Berge (wie die seinerzeit noch baumfreie Kuppe des Heiligenbergs) in der keltischen Religion von großer Bedeutung. Bergkuppen, Wasserfälle und Quellen bildeten stets
Anziehungspunkte für religiöse Aktivität und heimische Sternenbeobachtungen. Letztere reichen in Deutschland, wie der aktuelle Fund der Himmelsscheibe von Nebra belegt, mindestens 3.600 Jahre in die Vergangenheit zurück.

Diese alten Kultstätten und heiligen Haine dienten gleichermaßen wichtigen Thing-Versammlungen und Entscheidungen des Stammesrats, wie Spielen, Tänzen, Riten und Festen. Durch das Mittelneolithikum und durch die Bronzezeit hinweg, finden sich auf dem Heiligenberg erste Siedlungsspuren. Zwischen 480 und 280 vor Chr. siedelten hier auch allemannische Kelten in einer Fliehburg und selbst in der späten Epoche, der Latenezeit, wurde er noch aufgesucht und teilweise besiedelt.

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